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Drowning in a sea of data? 

Zahlen, Daten, Mensch: Warum wir die Messbarkeit der Dinge um den Faktor Mensch erweitern sollten

Wir können alles messen. Immer mehr Sensoren, immer bessere Algorithmen und jetzt noch künstliche Intelligenz, die uns dabei helfen soll, aus dem tiefen Meer an Daten sinnvolle Entscheidungen zu destillieren. Klingt nach der „brave new world of working“ – es handelt sich allerdings um eine Tendenz, die bereits vor mehr als 500 Jahren einem Vordenker Kopf und Kragen gekostet hat: Galileo Galilei verkündet nicht nur, dass sich die Erde doch bewegt, sondern beschreibt seinen Prozess des Erkenntnisgewinns so: „Man muss messen, was messbar ist, und messbar machen, was noch nicht messbar ist.“ 

Messbarkeit als Maxime

Seither haben wir genau diese Strategie verfolgt, vor allem im Management.  Und das war hilfreich. Sie hat Produktionsprozesse geschmeidig gemacht, Lieferketten um den ganzen Globus gespannt und versorgt uns auf Knopfdruck mit Gadgets aller Art.1 Die Zwischenbilanz: Yes, wir hab alles doch total unter Kontrolle! 

„Messen ist der erste Schritt, der zur Kontrolle und schließlich zur Verbesserung führt. Wenn Sie etwas nicht messen können, können Sie es nicht verstehen. Wenn Sie es nicht verstehen können, können Sie es nicht kontrollieren. Wenn Sie es nicht kontrollieren können, können Sie es nicht verbessern.“ 

– H. James Harrington 

Aber was kontrollieren wir eigentlich? Solange es komplizierte, aber mechanistische Abläufe sind, erfüllt ein Zyklus aus Messen und Verbessern nach wie vor unsere Erfolgserwartungen.

Sobald wir dieses Rezept aber auf einem völlig anderen Spielfeld anwenden, ist Scheitern vorprogrammiert.

Komplexe, menschliche Systeme entziehen sich gerne der Quantifizierung.

Sie zeigen sich vielmehr verwirrend, kreativ, bockig, unerwartet charmant und überraschend – dennoch geben die Führungskräfte seit mehr als 150 Jahren nicht auf, die komplexen Faktoren unserer Menschlichkeit mit Zahlen zähmen zu wollen.  

„Was gemessen wird, wird auch gemanagt – selbst, wenn es sinnlos ist, es zu messen und zu managen, und selbst wenn es dem Zweck der Organisation schadet, dies zu tun.“ 

– Peter Drucker

Aus diesem Grund haben wir im Future Experience Forum das Thema „Messen“ zum Leitmotiv der ersten 12 Monate gemacht. Um nackten Zahlen echte Erfahrungen an die Seite zu stellen. Um Fakten wirklich erlebbar zu machen. Um schlauere Fragen zu stellen, bevor wir im Datenmeer nach Antworten tauchen.  

„We are drowning in information but starved for knowledge.“
– John Naisbitt 

Bis zum Sommer 2025 suchen wir nach diesem Wissen. Gemeinsam, in der Praxis verankert und dennoch mit einem weiten Horizont: um die Arbeitswelt von morgen sinnvoller zu gestalten. Wir wollen nicht noch mehr Daten sammeln – sondern Experiences schaffen, deren Impact jenseits Messskala liegt. 

Jeanny Gucher
ist Community Experience Creator &
Programmleiterin des Future Experience Forums. Darüber hinaus ist sie Unternehmerin, Beraterin, Autorin, Speakerin und Leadership Coach. Seit zwei Jahrzehnten berät Jeanny internationale Unternehmen und Führungskräfte bei der Entwicklung ihrer Organisationen und Unternehmenskultur.