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MIND THE BRAND GAP

Wie aus Spannungsfeldern Entwicklungspotenzial entsteht

Strategien sind wichtig – doch der Alltag erzählt oft eine andere Geschichte. Genau in dieser Lücke zwischen Anspruch und gelebter Realität entsteht das, was wir im Workshop MIND THE BRAND GAP untersucht haben: jene Reibungspunkte, die Marken schwächen können, zugleich aber großes Entwicklungspotenzial freisetzen.

Im Gespräch mit Matthias Pöll und Manuel Jammer geht es darum, warum diese Gaps so häufig entstehen, wie Organisationen sie als Lernfeld nutzen können und was es braucht, damit Markenstrategien im Alltag greifen.

Verena Kroupa: Im Workshop „Mind the Brand Gap“ ging es um die Lücke zwischen Markenanspruch und gelebter Realität. Was war für euch die spannendste Erkenntnis oder Überraschung aus den Diskussionen mit den Teilnehmenden?

Matthias Pöll: Die ehrliche Selbstreflexion der Teilnehmer:innen war für uns super spannend. Trotz unterschiedlicher Kontexte – von Mobilität über Software und Bildung bis Tourismus und Industrie – tauchten dieselben Kernthemen auf. Das deckt sich vollständig mit unserer Erfahrung aus der Praxis: Der Ausgangspunkt der Brand Gaps liegt häufig innerhalb der Organisation. Setzen wir dort an, schließt sich die Lücke zwischen Versprechen und Erfahrung nachhaltig.

VK: Zwischen Leitbild, Purpose und Realität liegt oft ein weiter Weg. Warum verlieren sich gute Strategien so schnell im operativen Alltag und wo kann man ansetzen, damit diese Gaps als Chance und nicht als Fehler gesehen werden?

Manuel Jammer: Weil der Fokus schnell auf kurzfristige Ziele und Dringlichkeiten rutscht. Es fehlt die Zeit oder Motivation, das große Ganze im Blick zu behalten. Damit Gaps als Chance gesehen werden, hilft es, sie als Lernfelder zu betrachten und gezielt Raum für Reflexion und Austausch zu schaffen. So können aus Spannungsfeldern gezielt Entwicklungsmöglichkeiten entstehen.

VK: Ihr sagt, dass Markenstrategie raus aus dem Meetingraum und rein in den Alltag gehört. Was macht es manchmal so schwierig, Brand Strategy zu einer nachhaltigen Experience zu machen?

MP: Die größte Herausforderung liegt wie bei jeder Strategie darin, sie alltagsrelevant zu machen. Gute Markenstrategie ist mehr als ein abstraktes Zielbild – sie muss im Alltag handlungsleitend sein und klare Anker für Umsetzung schaffen. Dafür braucht es eine Verdichtung, die nicht nur rational, sondern auch emotional funktioniert: eine Geschichte, die berührt und Orientierung gibt. Ein hilfreicher Kniff ist, die Strategie für sich selbst herunterzubrechen: Was bedeutet sie konkret für meinen Alltag, in meiner Position, für meine Entscheidungen?

Genau hier setzen wir im Workshop „(Brand) Experience over Strategy“ am 10. Dezember an – dort zeigen wir, wie aus Strategie erlebbare Momente werden, die im Gedächtnis bleiben.

Future Experience Forum Impulsgeber Matthias Pöll

VK: Wenn Teilnehmende nur eine Sache aus dem kommenden Workshop mitnehmen sollen – welche wäre das? Oder anders gefragt: Was wünscht ihr euch, dass nach diesem Workshop anders passiert?

MJ: Markenstrategie ist kein starres Zielbild, sondern ein flexibler Rahmen, der Orientierung gibt und sich weiterentwickeln darf. Wir wünschen uns, dass nach dem Workshop mehr Mut zum Ausprobieren entsteht – mit klaren Routinen und Tools, die Lernen ermöglichen. Und dass Gaps und Spannungsfelder nicht als Problem, sondern als notwendiger Teil des Prozesses verstanden werden.

Manuel Jammer
ist im Future Experience Forum als Impulsgeber im Bereich Brand Experience tätig. Dafür bringt er seine Expertise als Brand Strategy Consultant bei BRAINDS mit.

Matthias Pöll
verbindet als Impulsgeber seine Erfahrung als Executive Director Transformation & Leadership bei BRAINDS mit den inhaltlichen Schwerpunkten des Future Experience Forums.

Verena Kroupa
ist im Future Experience Forum für Kommunikation zuständig.
Ihr Antrieb: Neue Perspektiven und Austausch auf Augenhöhe – für Netzwerke, die tragen, und Arbeit, die Sinn stiftet.